Stilleben und Figuren: Gymnasiale Oberstufen liefern Blinde Dates zur Aktion "Kunst bewegt LE"

Stilleben und Figuren: Gymnasiale Oberstufe liefert Blinde Dates zur Aktion "Kunst bewegt LE"
veröffentlicht: 10.02.2023

Etwa zwanzig junge Frauen der gymnasialen Oberstufe in Leinfelden-Echterdingen bereiten sich auf ihr Abi vor und damit auf die akademischen Anforderungen für das Studium an einer Hochschule. Es sind nur noch knapp zwei Jahre, bis sie die Hochschulreife erreichen. Im Klassenzimmer des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums sind heute auch die künftigen Abiturientinnen des Immanuel-Kant-Gymnasiums aus Leinfelden. Beide Gymnasien haben unterschiedliche Aufgaben für den Oberstufenkurs definiert.

Claudia Gienger vom IKG stellte ihren Schülerinnen und Schülern als Aufgabe „Ein malerisches Stillleben zum Thema Trennung“. Vorab haben sie sich mit dem barocken Stillleben beschäftigt und arbeiten jetzt thematisch zu Vorlagen von Cezanne, Gabriele Münter und Wolfgang Tilmans.

Für die Oberstufe des PMHG nennt Kursleiterin Isabel Lukic als Aufgabe: Malen Sie eine „Verkörperung der Zauberflöte“ unter Beachtung von Lichtwirkung und Hell-Dunkel-Kontrast. Künstlerische Ausarbeitungen im Bereich des körperlichen Ausdrucks sind gefragt. Darstellungen aus der griechischen Antike sowie moderne Interpretationen, wie es der englische Bildhauer Antony Gormley in seinen Körperformen zeigt, geben die Richtung an. Material und Werkzeuge sind ebenfalls vorgegeben – aber in ihrer Interpretation sind Schülerinnen und Schüler völlig frei. Diesem Projekt vorangehend arbeiteten sie an einem Selbstporträt, um sich und ihre Persönlichkeit zu präsentieren im Rahmen einer Zeichnung mit stark grafischen Elementen.

Anspruchsvoll und herausfordernd klingen die Aufgaben. Nicht für die Schülerinnen. Sie sind ausgesprochen interessiert an dem weiten Feld Kunst. Bewusst haben sie sich dafür entschieden, diesen Bereich zum Abi-Prüfungsfach zu wählen. Viele von ihnen sind zugleich hochmotiviert, einen eigenen künstlerischen Weg zu finden. So wie Emilia Cara Ferreira. Sie interessiert sich für digitale Kunst, möchte wenn es klappt Kunst studieren. Gaia Perazzi möchte sich künstlerisch ausdrücken, weil Kunst eine Metapher sein kann für Empfindungen. Das Leben zu refektieren und verstehen wollen mit Hilfe von Zeichnen; Gedanken in die künstlerischen Arbeiten einfließen lassen, das alles motiviert sie.

Jessica Mahler vom IKG findet es bereichernd, die verschiedenen Kunststile zu analysieren und für Heba Nizami sind es die Künstler, welche sie faszinieren. Sie recherchiert in ihrem Mobilephone nach altgriechischen künstlerischen Vorlagen. Überhaupt kommen für Recherche und Informationen selbstverständlich moderne Medien zum Einsatz. Isabel Lukic findet es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts darauf zurückgreifen dürfen und würde diese Arbeitshilfe gerne noch weiter ausbauen. Bewegt Kunst die Schülerinnen? Auf jeden Fall, sagt Valentina Watzal vom PMHG. Vor allem schätzt sie es, dass sie als Künstlerin die Freiheit hat, ihre Individualität und Ausdrucksfähigkeit zu zeigen. „Darstellung, Kommunikation und Ausdruck sind bei jedem anders. Die Freiheit in der Interpretation von vorgegebenen Themen ist groß. Wir können uns selbst ausdrücken. Und das ist bei anderen Abifächern mit defi nierten Lösungen nicht der Fall.“ Bettina Vadjina zeichnet am liebsten, arbeitet mit Aquarelltechnik oder mit Acryl. Ein Kunststudium wäre perfekt, sagt sie. „Man kann Kunst in den Alltag integrieren, seine Kreativität einsetzen, ohne dass man ein bedeutendes Ziel erreichen muss. Sich künstlerisch auszudrücken macht zufrieden.“

Bewertungen

Kunden empfehlen
0
Noch keine Bewertungen vorhanden