Skulptur und Kunst am Bau Gerhard Tagwerker zum 90. Geburtstag

Skulptur und Kunst am Bau Gerhard Tagwerker zum 90. Geburtstag
veröffentlicht: 07.06.2022

 Ausstellung im Stadtmuseum Leinfelden-Echterdingen bis 24. Juli 2022 verlängert !! 

>> virtueller Rundgang - produziert von AFTERWORK-Services LE

​​​​1932 im österreichischen Klagenfurt geboren, kommt Gerhard Tagwerker als zweijähriger Bub ins nordböhmische Teplitz-Schönau. Dort zeigt sich schon früh sein Talent zum Modellieren. Nach der Vertreibung gelangt er schließlich nach Bamberg, wo er sich nach dem Schulabschluss zum Bildhauer und Barock-Stuckateur ausbilden lässt. Er arbeitet am Bamberger Dom und in fränkischen und württembergischen Wallfahrtskirchen und Schlössern als Restaurator und legt die Meisterprüfung als Steinbildhauer ab. Anfang der 50er Jahre ist er als Fachmann für Gotik beim Aufbau der Stiftskirche in Stuttgart. Dabei kommt er auch mit Otto Herbert Hajek zusammen, der ihn zum Kunststudium ermuntert. So studiert Tagwerker schließlich an der Freien Akademie der Werkschule Merz und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei den Professoren Heim und Hoflehner. Das Studium finanziert er mit Jazz-Engagements. Von 1963 an ist Gerhard Tagwerker als freischaffender Künstler tätig. Seine Palette reicht von der Kunst am Bau über geometrische Objekte bis zu religiös inspirierten Arbeiten.  

Vor allem mit der Ausgestaltung von Kirchen erwirbt er sich einen besonderen Ruf. Für die meisten entwirft der Künstler Gesamtkonzepte, von der Farb- und Wandgestaltung bis hin zu den Altären, Ambonen, Tabernakeln, Taufsteinen und Portalen. Daneben entstehen Großplastiken, Reliefs und Skulpturen. So hat er über 100 Kirchen im deutschen Südwesten ein „Innengesicht“ verliehen.

Tagwerker studiert noch unter den Amerikanern Musik – Bass, Posaune und Schlagzeug. Er ist sowohl in der Klassik als auch im Jazz zu Hause – bei einem Stuttgarter Symphonieorchester und mit der von ihm gegründeten Band „Starliners“. Beide künstlerische Begabungen kann er bei seiner Lehrtätigkeit im Eduard-Spranger-Gymnasium in Filderstadt effektiv einsetzen, wo er von 1972 bis 1997 nebenberuflich Bildende Kunst unterrichtet und die Jazz-AG leitet. Mit einigen seiner damaligen Schüler swingt er noch heute am Schlagzeug. 

Zum 90. Geburtstag von Gerhard Tagwerker präsentiert das Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen eine Retrospektive seiner Kunst im Stadtmuseum. Auf zwei Stockwerken lernen die Besucher die religiöse und die profane Seite in den Werken des Künstlers kennen. Eindrucksvoll stehen große Reliefs, Vorarbeiten für bekannte Skulpturen wie die Madonna „Nikopoia“ für Ulm-Tannenplatz, die Ackermann-Gruppe für Stuttgart-Zuffenhausen-Rot, das Bischof-Moser-Denkmal für das Bischof-Moser-Haus in Stuttgart oder das Edith-Stein-Denkmal für das Geistliche Zentrum der Erzdiözese Freiburg in St. Peter bei Freiburg.

Der erste Stock des Museums zeigt neben fotografischem Bildmaterial zu Auftragsarbeiten aus dem öffentlichen Raum vorwiegend freie künstlerische Arbeiten. Dort befinden sich Werke aus Holz, Metall und Keramik in unterschiedlicher Formensprache. Neben abstrahierter Figuration das Abstrakte.

Öffnungszeiten: Sonntags von 10:30 bis 12:30 Uhr und von 14:30 bis 17:30 Uhr >> EINTRITT FREI <<
  • Eröffnung am Sonntag, 20. Februar - um 11 Uhr im Bürgersaal der Zehntscheuer (Maiergasse 8)
  • Öffentliche Führung durch den Künstler am Sonntag, 6. März um 15 Uhr
  • Zum Internationaler Museumstag am 15.5. 15 Uhr Finissage mit öffentlicher Führung durch den Künstler
  • virtueller Rundgang 24/1 - produziert von AFTERWORK-Services LE
  • Aktionsflyer
>> Ausführliche Reportage über Gerhard Tagwerker im aktuellen Stadtmagazin viaLE >> ab Seite 18 der Online-Blätterversion <<

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