Verbotener Spaß auf zwei Rädern - LE überlegt offizielle MTB-Downhill-Strecke

Verbotener Spaß auf zwei Rädern - LE überlegt offizielle MTB-Downhill-Strecke
veröffentlicht: 10.09.2020

In jüngster Zeit sind die Forstbehörde und auch die Stadtverwaltung im Stettener Wald vermehrt auf Trails und Sprungschanzen aufmerksam geworden, auf denen Mountainbiker abseits der Waldwirtschaftswege querfeldein unterwegs sind. Dies allerdings ist nicht erlaubt, wie der Paragraph 37 des baden-württembergischen Landeswaldgesetzes besagt. Demnach dürfen Radfahrer nur auf Wegen über zwei Meter Breite fahren. Auf unbefestigten Trassen im Wald, Fußwegen, Sport- und Lernpfaden sowie abseits der Wege ist Radfahren nur auf speziell dafür ausgewiesenen Strecken erlaubt, ansonsten droht ein Bußgeld.

Auf Basis des Landeswaldgesetzes sowie aus Haftungsgründen und wegen möglicher Unfallgefahr wurden die Sprungschanzen nun zurückbauen. Die Behörden bitten die Mountainbiker, sich im Interesse der Natur an die Regeln zu halten. Die Einschränkungen des Landeswaldgesetzes seien notwendig und sinnvoll, um Pflanzen zu schonen und wildlebende Tiere in ihrem Lebensraum und Rückzugsort nicht zu stören.

Der Stettener Wald ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Schnell können Lebensräume bedrohter Arten von Bikern in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch können Reifenspuren bei Regen besonders in weichen, tonigen Böden Erosionsrinnen bilden und Schäden am Boden und Baumwurzelwerk nach sich ziehen. Das Fahren abseits von Wegen birgt ferner Gefahren für andere Waldbesucher, etwa durch den Begegnungsverkehr auf engen Pfaden oder die hohe Fahrgeschwindigkeit. Auch die Radfahrer selbst sind wegen abgestorbener, nicht mehr standsicherer Bäume und totem Astwerk abseits kontrollierter offizieller Wege hohen Risiken ausgesetzt.

Die Stadt LE hat jeden Waldbenutzer im Blick und legt dabei großen Wert auf ein friedliches Miteinander aller, die sich im Wald bewegen und diesen Naturraum genießen wollen – natürlich auch die Mountainbiker. Daher zeigt sich die Stadtverwaltung aufgeschlossen für Überlegungen, eine offizielle MTB-Downhill-Strecke auszuweisen, an deren Ausgestaltung die Biker selbst, Spaziergänger und Wanderer, Jäger, Naturschützer, Forstwirtschaftsvertreter, Waldeigentümer oder ortsansässige Vereine mitwirken können. Das Ziel ist klar: größtmögliche Akzeptanz bei allen Beteiligten erhalten. Das Forstamt des Landkreises Esslingen hat bereits seine Unterstützung für diese Überlegungen signalisiert.

Bis es soweit ist, kann man dem Offroad-Bike-Spaß auf einer spannenden Strecke schon jetzt im Dirtpark Leinfelden am Randweg 4 neben dem Sportzentrum freien Lauf lassen. (buc)

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