Tradition wird zu Innovation - Initiativkreis Stadtmarketing setzt auf Philipp Matthäus Hahn

veröffentlicht: 27.01.2022

Vor rund einem halben Jahr hatte sich – nach dem entsprechenden Beschluss im Gemeinderat – der „Initiativkreis Stadtmarketing LE“ gebildet. Seine Aufgabe: Die Vermarktung des Einkaufs-, Erlebnis- und Wirtschaftsstandorts LE.

„Alles ist gut angelaufen, das hat Hand und Fuß“, lobte kürzlich in der Sitzung des VKS Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss Bürgermeister Dr. Carl-Gustav Kalbfell die bisherige Arbeit des Initiativkreises. Angelika Goldak zog ebenfalls ein erstes positives Fazit. „Die Gründung des Initiativkreises war der richtige Schritt. Viele Köpfe arbeiten zusammen, um die Stadt von ihrer besten Seite zu zeigen“, so die Leiterin der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Beim Jahresprogamm 2022 werde man grobe Brocken anpacken, kündigte sie an. Beispiele dafür sind unter anderem die LE-Card, die Ortskernbelebung durch Marketingaktionen oder die Internetseite „LE-Marketing“.

Rückblick und Ausblick

Bereits im Gründungsjahr konnten vom Stadtmarketing verschiedene Projekte geplant und umgesetzt werden. „Mit der Ehapa-Marketing-Aktion wollten wir die Menschen in die Innenstädte bringen“, schilderte Isabelle Scheinig von der Stabsstelle die aus ihrer Sicht gelungene erste Aktion. Dazu kamen in der Adventszeit die Präsentation von Krippen oder die Aktion „Weihnachten überall“.

Für den Initiativkreis geht es nun zum einen um konkrete Projekte, zum anderen auch um die Frage, wie sich Leinfelden-Echterdingen grundsätzlich nach außen darstellen soll, welches Image man sich geben will. Daniel Ludin, Vorstandsvorsitzender der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung LE und Mitglied im Initiativkreis, schilderte im Verwaltungs-. Kultur- und Sozialausschuss die Überlegungen. „LE, das sind unter anderem Landwirtschaft und Wirtschaft, Freizeit und Filderkraut. Doch wird damit all das abgebildet, für was die Stadt steht?“ Eher nein, weshalb der Kreis die Stadt mit einem ganzheitlichen Image versehen will. Protagonist soll Philipp Matthäus Hahn werden, „ein Gelehrter, Gründer und Geschäftsmann, der den Mut gezeigt hat, nach vorne zu gehen“, so Ludin. Diese Werte will der Initiativkreis in die Zukunft transferieren und bildet daraus die Stichworte Innovation, Unternehmer, Ingenieur, Spezialist. „Wir entwickeln damit ein historisch begründetes Image, eine Story, die wir erzählen können“, bekräftigte Ludin. Schließlich sei Hahn schon jetzt sehr präsent in der Stadt.

Lob von den Stadträten

Bei den Stadträten kamen der Vortrag und die Ideen sehr gut an. „Der Initiativkreis bietet Denkanstöße und Ideen, aus Tradition wird mittelfristig Innovation“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Dr. Eberhard Wächter. Barbara Sinner-Barthels freute sich, dass es vorangeht. „Wir müssen die Menschen berücksichtigen, die schon hier sind, und gleichzeitig die anderen für die Stadt interessieren“, so die SPD-Stadträtin. David Armbruster wies auf einen schon 2016 von den Grünen gestellten Antrag hin, eine GmbH für das Stadtmarketing zu gründen. Marie Céline Kühnel (CDU) lobte den Gedanken, Tradition und Innovation mit der Person Philipp Matthäus Hahn zu verknüpfen, Sabine Onayli (L.E. Bürger/DiB) sprach von einer „tollen Entwicklung“.

Der Mechaniker-Pfarrer als Vorbild

Philipp Matthäus Hahn kam am 25. November 1739 in Scharnhausen zur Welt und starb am 2. Mai 1790 in Echterdingen, wo auch sein Grab ist. Schon als Kind interessierte er sich für die Astronomie und konstruierte schon während seiner theologischen Ausbildung in Tübingen nebenher Teleskope, Rechenmaschinen, Uhren und Waagen. Diese Zweiteilung – einerseits Theologe, andererseits aber auch Erfinder und Geschäftsmann – setzte sich in seinem weiteren Leben fort. Hahn zog auf Wunsch von Herzog Carl Eugen nach mehreren Stationen 1780/81 nach Echterdingen und besetzte hier die Pfarrstelle. Zusätzlich richtete er eine Werkstatt ein, in der mit Hilfe seiner Söhne und Gesellen unter anderem auch Taschenuhren in Serie entstanden.
 

Die Turmuhr von Philipp Matthäus Hahn vor dem Echterdinger Stadtmuseum | Foto: Bergmann

Bewertungen

Kunden empfehlen
0
Noch keine Bewertungen vorhanden