Mistel, eine massive Bedrohung des Baumbestands lokaler Streuobstwiesen

Mistel, eine massive Bedrohung des Baumbestand auf den lokalen Streuobstwiesen
veröffentlicht: 05.10.2020

02.10.2020: Stadt will Ausbreitung der Misteln stoppen - Baumschädlinge auf dem Vormarsch

In den letzten fünf Jahren hat der Mistelbefall in Leinfelden-Echterdingen sehr stark zugenommen. Der Parasit befällt unter anderem Streuobst- und Laubbäume und entzieht ihnen lebensnotwendige Nährstoffe sowie Wasser. Auf Dauer werden die Bäume geschwächt, viele sind nicht mehr zu retten. Das Amt für Umwelt, Grünflächen und Tiefbau hat deshalb eine Mistelkartierung durchgeführt und dabei festgestellt, dass im Durchschnitt 27 Prozent der Streuobstflächen mit Misteln befallen sind. Mit mehreren Aktionen wolle man nun verstärkt gegen die Misteln vorgehen, nachdem diese Halbschmarotzer beim städtischen Baumbestand inzwischen bereits herausgeschnitten worden seien, berichtete Abteilungsleiterin Katja Siegmann den Mitgliedern im Technischen Ausschuss.

Für folgende Maßnahmen und Kosten bekam sie vom Gremium einstimmig grünes Licht:

  • Mistelbeseitigung auf privaten Streuobstflächen im November 2020 (beginnend in Echterdingen: „Brühlgärten“, „Brühländer“ und „Unteres Tor“), wobei für die Eigentümer keine Kosten entstehen – die Schnittkosten von 1.000 Euro übernimmt der NABU.
  • Mistelbeseitigungen auf weiteren privaten Streuobstflächen, die im Frühjahr 2021 und 2022 folgen sollen. Da hier die Stadt die Schnitt- und Entsorgungskosten (9.000 Euro) trägt, ist auch diese Maßnahme für Eigentümer kostenfrei.
  • Ferner will das Grünflächenamt auch die Mistelbeseitigung auf privaten Flächen für andere Baumarten zu 50 Prozent fördern. Privatpersonen können dann bei der Stadt einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen, der nach dem Einreichungsdatum bewilligt wird. Die Fördersumme aller Anträge soll auf 5.000 Euro pro Jahr gedeckelt werden. Rückschnitte und eventuelle Baumfällungen müssen hier von den Eigentümern selbst organisiert und abgewickelt werden.

Amtsblatt Nr. 40 vom 02.10.2020

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22.05.2020: Stadt LE gibt finanzielle Anreize für den Erhalt des Kulturgut "Streuobstwiesen"

Der Schmarotzer MISTEL bedroht den Baumbestand auf den Streuobstwiesen massiv. Das Land fördert deshalb den Schnitt von Obstbäumen. Doch das Geld reicht nicht aus, weshalb die Stadt Leinfelden-Echterdingen jetzt noch etwas dazu gibt. Der Schnitt von Streuobstbäumen wird seit fünf Jahren vom Land und von der Stadt Leinfelden-Echterdingen gefördert. Der Stadt reichen die vom Land in Aussicht gestellten 15 Euro pro Baum und Schnitt offenbar nicht. Die Kommune gibt für die kommenden fünf Jahre noch einmal zehn Euro pro Baum obendrauf. Einen entsprechenden Beschluss hat der Technische Ausschuss während seiner jüngsten Sitzung einstimmig gefasst. Der finanzielle Anreiz für Streuobstwiesenbesitzer soll auch dazu dienen, die zunehmende Verbreitung von Misteln einzudämmen. Denn wird der Schmarotzer nicht entfernt, stirbt der Baum nach einigen Jahren. Davor kann sich die Mistel allerdings weiter ausbreiten und Bäume in ihrer Umgebung befallen. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen versucht deshalb, mit dem finanziellen Anreiz, Streuobstwiesenbesitzer zur Pflege ihrer Bäume zu bewegen.

22.05.2020: Philipp Braitinger berichtet in Stuttgarter Nachrichten
Kulturgut Streuobstwiesen . Der verzweifelte Kampf gegen die Mistel

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