“Leinfelden-Echterdingen to go: Das ist myle.de”

Schaufenster-Aufkleber myle.de
veröffentlicht: 20.01.2017

Interview mit Marion Mohr, Vorstandsmitglied des BDS LE e.V. und federführend für myle.de

Mit myle.de hat der BDS Leinfelden-Echterdingen e.V. einen interaktiven Online-Marktplatz geschaffen, in dem lokale Betriebe ihre Produkte, Dienstleistungen und Events online präsentieren können. Marion Mohr, Vorstandsmitglied des BDS, war von Anfang an bei der Entwicklung dabei. Im Interview erzählt sie über Herausforderungen und Erfolgserlebnisse in der Entstehungsgeschichte von myle.de sowie ihre Vision für Leinfelden-Echterdingen.

Unsere Frage: myle.de ist seit zwei Monaten online, herzlichen Glückwunsch! Wie ist eigentlich die Idee für den Online-Marktplatz entstanden?

Marion Mohr: Bei Versammlungen des BDS sprechen wir regelmäßig darüber, wie wir die mittelständische Wirtschaft in Leinfelden-Echterdingen fördern können. In diesem Zusammenhang hat unsere Sprecherin für Handel von der Online-City Wuppertal berichtet: Dort haben sich lokale Händler und Betriebe zusammengetan und gemeinsam eine Online-Plattform errichtet. Uns ging dieses Konzept nicht aus dem Kopf, denn das ist eine Möglichkeit für unsere Mitglieder, ihren bestehenden Kundendialog in die digitale Welt weiterzuentwickeln. Somit war die Idee für myle.de geboren und wir haben begonnen zu recherchieren, zu vergleichen und zu definieren, was für Leinfelden-Echterdingen die beste Lösung wäre. Außerdem mussten wir uns Gedanken machen, welche Ziele realistisch sind, denn der BDS Leinfelden-Echterdingen ist ein Gewerbeverein und die Mitglieder sind vorwiegend im Ehrenamt tätig.

Unsere Frage: Könnten Sie kurz beschreiben, was der BDS Leinfelden-Echterdingen e.V. ist?

Marion Mohr: Der BDS ist ein Zusammenschluss Selbständiger aus den Bereichen Handel, Handwerk, den freien Berufen, des Gewerbes, der Gastronomie, der Klein- und Mittelindustrie und der Dienstleistung. Die Struktur erstreckt sich über die Bundes-, Landes-, Kreis und Kommunalebene. Wir hier in Leinfelden-Echterdingen sind der zweitgrößte Stadtverband in Baden-Württemberg. Zu unseren Zielen gehört unter anderem, die mittelständische Wirtschaft vor Ort durch gemeinsame Aktionen, wie etwa myle.de, zu fördern. Unsere Motivation war, zum einen Einzelhändler zu unterstützen, denen Pure Player wie Amazon oder Zalando zunehmend das Leben schwer machen. Zum anderen wollten wir auch Dienstleistern und Mitgliedern aus der Gastronomie- und Hotelbranche die Chance geben, online neue Potenziale zu entdecken. Kurz: Mit myle.de haben wir ein Projekt gefunden, das die Wirtschaftskraft all unserer Mitglieder demonstriert und dem allgemeinen Trend der Zeit entspricht.

Unsere Frage: Heißt das, bei myle.de dürfen nur Mitglieder des BDS mitmachen?

Marion Mohr: Unsere Vision ist, dass sich eines Tages alle Leinfelden-Echterdinger Unternehmen auf myle.de präsentieren, unabhängig von einer Mitgliedschaft im BDS. Dabei ist uns insbesondere der “gesamtstädtische” Ansatz wichtig: Leinfelden-Echterdingen wurde ursprünglich aus vier Ortschaften zusammengelegt. Das zeigt sich nach wie vor an vielen einzeln organisierten Aktivitäten. Einige der Informationen, die Sie auf myle.de finden, werden bereits auf unterschiedlichen Plattformen in Leinfelden-Echterdingen veröffentlicht – ob print oder online. Unser Ziel ist es, alle in Leinfelden-Echterdingen relevanten Infos zu Angeboten, Aktionen, News, Jobs und noch mehr auf einer Plattform zur Verfügung zu stellen. So wie ein klassischer Marktplatz, auf dem sich früher schon die Menschen informiert haben, was so „im Flecka“ passiert. Konkret geht es uns darum, die Wirtschaftskraft unserer Mitglieder zu präsentieren und mit myle.de den stationären Handel, das Handwerk, die Dienstleister, Freischaffenden und die Betriebe aus Gastronomie und Hotellerie in Leinfelden-Echterdingen stärken. Aus unserer Sicht ist es heutzutage essentiell, offline und online zu verzahnen. 

Unsere Frage: Und die Unternehmer vor Ort teilen diese Ansicht?

Marion Mohr: Viele örtliche Vereinigungen, das Stadtmarketing und die Wirtschaftsförderung haben unsere Idee begeistert aufgenommen. Unsere Mitglieder sind mit den neuen Medien teilweise noch weniger vertraut und dementsprechend vorsichtig. Daher haben wir uns gefreut, dass wir Ende November zunächst mit rund 30 Mitgliedern online gehen konnten. myle.de lebt von der Vielfalt: Je mehr Teilnehmer wir haben, umso interessanter ist der Online-Marktplatz für Besucher. Das resultiert in mehr Traffic und größeren Erfolgen für den einzelnen. Damit myle.de in Zukunft vorne dabei ist, haben wir uns für die Bereiche Online Marketing und Suchmaschinenoptimierung professionelle Unterstützung geholt – das sind Services, die sich ein einzelner kaum leistet.

Unsere Frage: Und wer finanziert das?

Marion Mohr: Das Bayerische Wirtschaftsministerium schreibt Fördermittel für „Regionale Internetmarktplätze“ aus, um Gemeinden im Kampf gegen sterbende Innenstädte zu helfen – in Baden-Württemberg ist das leider nicht der Fall. Aus diesem Grund müssen wir die Kosten für die Entwicklung des Online-Marktplatzes ebenso wie Marketingkosten mit Vereinsgeldern tragen. Außerdem mussten wir als Verein, der keine Umsatzsteuer berechnet, für den Betrieb von myle.de einen wirtschaftlichen Gewerbebetrieb anmelden. Das heißt aber nicht, dass wir an myle.de verdienen: Jeder Euro, den der BDS Leinfelden-Echterdingen durch Teilnahmegebühren einnimmt, fließt in Form von PR, Marketing und Weiterentwicklung des Online-Marktplatzes an die Mitglieder zurück.

Unsere Frage: Wie möchten Sie myle.de weiter entwickeln?

Marion Mohr: Bei der Konzeption von myle.de haben wir andere regionale Plattformen ebenso wie große Online-Marktplätze, zum Beispiel Amazon, analysiert und die ansprechendsten Funktionen für myle.de notiert – uns war von Beginn an der interaktive Charakter wichtig. Nach all unseren Recherchen sind wir schnell zu dem Entschluss gekommen, dass der BDS hier in Leinfelden-Echterdingen keinen Drittanbieter beauftragen möchte. In diesem Fall hätten unsere Mitglieder für jeden Onlineverkauf Transaktionsgebühren bezahlen müssen; außerdem wären wir in der Gestaltung, den Inhalten und im Betrieb abhängig gewesen. Weil wir uns für eine eigene Lösung entschieden haben, sind wir in Bezug auf die Weiterentwicklung von myle.de absolut frei und nehmen gerne Anregungen unserer Mitglieder auf. Voraussetzung ist natürlich, dass myle.de in Leinfelden-Echterdingen weiterhin gut angenommen wird. Die bisherigen Zugriffszahlen sind vielversprechend.

Unsere Frage: Wen möchten Sie mit myle.de denn erreichen?

Marion Mohr: Letztendlich richtet sich myle.de an alle, die sich für Leinfelden-Echterdingen und regionale Angebote interessieren. Das betrifft natürlich auch Heranwachsende, die sogenannten „Digital Natives“, die sowieso schon online recherchieren und kaufen.
Aber wir erhoffen auch, neue Kundengruppen zu erreichen, seien es Einpendler, die tagsüber zum Arbeiten nach Leinfelden-Echterdingen kommen oder Zugezogene, die unsere Fachbetriebe und deren Leistungen noch nicht kennen. Gerade ihnen möchten wir das vielfältige Angebot der Stadt näher bringen, was sich auch in unserem Claim widerspiegelt: In Leinfelden-Echterdingen daheim

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