U5 soll im September 2023 am Neuen Markt halten

U5 soll im September 2023 am Neuen Markt halten
veröffentlicht: 10.02.2021

Es geht voran bei der Verlängerung der U5 in Richtung Neuer Markt in Leinfelden. „Wir erwarten den Planfeststellungsbeschluss im Mai“, sagte Dr. Volker Christiani an. Den Baubeginn kündigte der SSB Chefplaner für Ende des Jahres 2021 an.

Die ersten Straßenbahnzüge werden voraussichtlich im September 2023 am Neuen Markt in Leinfelden halten – und nicht mehr nur wie bisher am S-Bahnhof. Wegen einer Baumaßnahme auf Höhe Roto Frank würde die U5 im Sommer 2023 für sechs bis acht Wochen den Betrieb einstellen. „Die Zeit nutzen wir, um den Bahnhof in Leinfelden auszubauen“, ergänzte er.

Bereits in den kommenden Sommerferien 2021 müssen die Stadtbahnlinien U5 und U6 vorübergehend komplett eingestellt werden. Grund dafür ist, dass die Bestandsstrecke an der Pflugmühlenkurve an das SSB-Zentrum angeschlossen wird. Beim Besuch im Gemeinderat richtete Christiani zudem den Blick in die Zukunft der U5. Denn die soll einmal – so der Wunsch des Gremiums – von Leinfelden ins Zentrum von Echterdingen geführt werden. Dazu hatte der technische Ausschuss im vergangenen Oktober den Beschluss für die für die Planungen wichtige standardisierte Bewertung gefasst. Dies soll auf Vorschlag der SSB durch das verkehrswissenschaftliche Institut der Universität Stuttgart erfolgen.

Baubeginn für die Verlängerung nach Echterdingen frühestens 2027

Dabei sollen die Kosten für den Bau sowie den jährlich anfallenden Abmangel ermittelt werden. „Wird der Baubeschluss gefasst, kann jedoch mit einem Baubeginn nicht vor 2027 gerechnet werden“, so Christiani, der das mit einer Vielzahl von laufenden Projekten bei den SSB begründete.

Christiani ging zudem auf eine Taktverdichtung bei der U5 ein, die aus der Mitte des Gemeinderats angeregt worden war. „Ein 10-Minuten-Takt könnte durch eine zusätzliche Linie im 20-Minuten-Takt von Leinfelden nach Vaihingen oder Dürrlewang erreicht werden“, so der SSB-Planer. Würde dieser 10-Minutentakt ganztägig zwischen 6.30 und 20.30 Uhr eingerichtet, würde das die Stadt rund 1,1 Millionen Euro pro Jahr kosten. Auf die Hauptverkehrszeit beschränkt wären dies immer noch 500.000 Euro jährlich. „Wir erwarten ein Signal von der Stadt, ob ein konkretes Angebot ausgearbeitet werden soll“, sagte Christiani und schlug gleichzeitig vor, diese Taktverdichtung mit oder nach der geplanten Inbetriebnahme der  Haltestelle am Neuen Markt vorzunehmen.

Der SSB-Chefplaner ging auch auf die Haltestelle für die im Bau befindliche U6 ein, die auf Höhe Erlenbrunnen eingerichtet werden und damit das Gewerbegebiet mit den zahlreichen Unternehmen, Hotels und dem Einzelhandel bedienen könnte. „1,2 bis 1,5 Millionen Euro würde die neue Haltestelle kosten, wobei eine Förderung mit 50 Prozent wahrscheinlich ist“, so Christiani. Da in Möhringen für ein mögliches P+R-Parkhaus ein zusätzlicher Stopp auf der Strecke geplant ist, müsste ein weiteres Fahrzeug für die Linie eingesetzt werden. „Das führt zu sprunghaft höheren Betriebskosten bei der U6“ sagte er. Man erwarte daher eine Beteiligung der Stadt an den Herstellungund Betriebskosten. „Darüber muss sicherlich geredet werden, aber erst, wenn die Haltestelle Erlenbrunnen kommt“, äußerte sich Oberbürgermeister Roland Klenk zu diesem Punkt.

Die Weiterführung der U5 ist sowohl für Dr. Eberhard Wächter (Fraktionsvorsitzender FW/FDP) als auch David Armbruster wichtig. Der Grünen-Stadtrat stellte in der Sitzung die Frage, ob man nicht auf den Trog für die Osttangente verzichten und Straße und Schiene gemeinsam durch die Unterführung bringen könnte. „Damit könnten Kosten gespart werden“, sagte er, wurde aber von Christiani gebremst. „Ich rate davon ab“, sagte der SSB-Planer.

Positiv wird von den Stadträten auch die angedachte Haltestelle am Erlenbrunnen gesehen. „Wenn die Haltestelle Erlenbrunnen genutzt wird, sollte die uns auch etwas wert sein“, sagte Walter Vohl (FW) und befürwortete zudem die Taktverdichtung, die man zuerst in der Rushhour angehen sollte.

Relativ fest vorgesehen ist nach Worten von Christiani die U17, die er als „kleine Schwester der U6“ bezeichnete. Sie soll zwischen dem Flughafen und dem Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringen verkehren und Pendler aus dem Raum Reutlingen und Tübingen ansprechen.

Quelle: Stadt Leinfelden-Echterdingen / 04.02.2021 - Foto: Bergmann

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