Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist helfen in Not höchstes Gebot

Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist helfen in Not höchstes Gebot
veröffentlicht: 30.09.2020

Gleich zwei Einsatzlagen hatten die Kameradinnen und Kameraden in Stetten am vergangenen Freitag zu bewältigen.

Zum Glück handelte es sich bei den Notlagen lediglich um Übungen – aber diese hatten es in sich. Der Titel des Themenabends „Rettung aus lebensbedrohlichen Lagen“ gab zunächst nicht genau preis, was die Feuerwehrangehörigen erwarten sollte. Die erste Übungslage stellte sich als Bauunfall heraus, der mit Hilfe der neuen „Multi-Trauma-Übungspuppe“ realitätsnah dargestellt werden konnte. Angenommen wurde, dass eine Person auf eine Armierungsstange gefallen war und sich eine Pfählungsverletzung zugezogen hat. Grundsätzlich werden Pfählungsgegenstände im Körper eines Verletzten belassen und wegen der Blutungsgefahr so wenig wie möglich manipuliert. Die Herausforderung für die Feuerwehr besteht darin, das passende Trenngerät auszuwählen und fachgerecht einzusetzen. Das Zusammenspiel und die Kommunikation zwischen Notarzt, Rettungsdienst und Feuerwehr ist in diesen Fällen von elementarer Bedeutung.

Bei der zweiten Übungslage handelte es sich um eine bewusstlose Person, die mit Chemikalien in Berührung gekommen war. Sofort erkannte der Einsatzleiter, dass es sich um eine Gefahrgutlage handelt und leitete Erstmaßnahmen entsprechend des sogenannten GAMS-Schemas ein. Die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesperrt und eine Not-Dekontamination aufgebaut. Es stellte sich heraus, dass der angenommene Stoff ätzend ist und bei Berührung mit Wasser gefährliche Gase bildet. Rettung und Dekontamination wurden daher unter Körperschutz und umluftunabhängigem Atemschutz vorgenommen. 

Im Ernstfall werden bei Gefahrgutlagen Spezialkräfte hinzugezogen, bis diese vor Ort sind kann jedoch wertvolle Zeit vergehen. Die Gefahrstoffe zu erkennen, unaufschiebbare Erstmaßnahmen einzuleiten und Personen in Not zu retten ist daher Aufgabe jeder Feuerwehr. Der rundum gelungene Übungsabend hat wieder einmal gezeigt: „Wir halten zusammen – auch mit Abstand.“
In diesem Sinne – alles Gute und Gesundheit für die nächste Zeit!

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